Die Laichinger Tiefenhöhle ist eine Schachthöhle oder Vertikalhöhle. Dies sollte auch der am Ende des 19ten Jahrhunderts gegebene Name Tiefenhöhle ausdrücken.
Der Charakter der Höhle wird durch dreizehn große Schächte bestimmt, die bis in eine Tiefe von 80 Meter hinunterführen. Der Führungsweg erreicht jedoch nur 55 Meter Tiefe, die tiefergelegenen Schächte und Gänge sind für einen Ausbau zu eng. Die Gesamtlänge aller Gänge und Schächte ergibt 1250 Meter. Die Länge des Schauteils beträgt 300 Meter.
Die Höhle wurde 1892 durch den Laichinger Johann Georg Mack beim Graben nach Dolomitsand entdeckt. Dabei schnitt er zufällig den Entdeckerspalt an, der sehr eng ist und nur von sehr schlanken Leuten befahren werden konnte.
Um die Höhle für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde deshalb ein benachbarter Spalt bis zur Erdoberfläche durchgebrochen. Dieser war dann zwar immer noch steil, aber nicht mehr ganz so eng. Der Ausbau fand mit Holzeinbauten, Leitern und Podesten, statt. Das Verrotten der Holzeinbauten machte Besichtigungstouren schnell unmöglich. So wurde Anfang der dreißiger Jahre die Höhle mit Betonwegen, Eisengeländern und einigen Eisentreppen neu ausgebaut. Dabei wurde der alte Eingang wieder verschlossen und ein bequemerer Weg gesprengt, der auch heute noch als Höhleneingang dient. Der alte Eingang wird heute durch eine eher unscheinbaren Mauer im ersten Raum der Höhle verdeckt.